Raum ist ein „Medium zwischen den Grenzen, das den Lebewesen Bewegung ermöglicht, für den Menschen in der Regel der Luftraum über dem Erdboden, zwischen den Hindernissen“. (Aissen-Crewett, 1997).

 

Raum als künstlerisch gestalterisches Element

In keiner anderen Epoche besitzt der Raum eine größere Bedeutung für die Kunst als im 20.Jhdt.. In der Moderne wurde eine ganzheitliche Neudefinition des Raumbegriffes in der Kunst möglich. Vor Allem in den 1960er und 1970er Jahren kam es zu einer Radikalisierung des Kunst- Raumes. Die in dieser Zeit geprägten Schlagwörter Assemblage, Happening, Environment und Installation stehen heute für die konsequente Aneignung und Ausschöpfung des Raumpotentials durch einen Künstler. Das beständige konzeptuelle Infragestellen unserer Raumwahrnehmung und eine unerschöpfliche Material- und Medienvielfalt bildeten sich aus und wurden und sind für künstlerische Prozesse bedeutungsvoll.

 

Aspekte von Raumerfahrung – Phänomen Raum

Offener versus geschlossener RAUM.

! Lebens RAUM ! Luft RAUM ! Assoziations RAUM ! Ländlicher RAUM ! Sozialer RAUM ! Umbauter RAUM ! Schengen RAUM ! Urbaner RAUM ! 

 

Mit der Idee des Raumes und dem Konzept von Raum, den Realitäten und Möglichkeiten wurde sich in verschiedenen, auch künstlerischen und therapeutischen Kontexten und Konzepten auseinandergesetzt.

  •  Museumsraum Raum für jegliche KunstArten.
  • Gesellschaftsraum Dialog über den Menschen im brisant sozialen Raum z.B. der Großstadt bei GROSZ.
  • Grenzraum Raum wird zur Aktionsfläche eines erweiterten Denkens in dem die Grenzen zwischen Kunst, Wissenschaft, Bild, Sprache, Form und Begrifflichkeit ausgelotet werden, z.B. MERZ.
  • Anti-Illusionsraum radikale Auflösung des illusionistischen Bildraumes, ein dekonstruktivistischer Ansatz in collagierten Bildsystemen, z.B. SCHWITTERS.
  • Bauraum Fusion von Malerei, Architektur und Skulptur in der abstrahierten Bildfläche, z.B. FEININGER.
  • Zeichenraum imaginäre Bildräume deren phantasievolles Zeichensystem die Dualismen der Wirklichkeit widerspiegelt, z.B. KLEE.
  • Traumraum der Bildraum erhält eine magische Größe, wird geheimnisvoll, Ausdruck findet Fantasie und das Unbewusste, z.B. DALI.
  • Farbfeldraum monumentale Farbflächen die eine kontemplative Bildraumtiefe vermitteln, NEWMAN.
  • Hommageraum der Raum wird zur Projektionsfläche der eigenen Ideen angeeignet, z.B. BEUYS.
  • Symbolraum Raum als raumfüllendes Gesamtkunstwerk, z.B. MUNCH Lebensfries.
  • Raumassemblage Fundstücke werden gesellschafts- und /oder medienkritisch zusammenmontiert, z.B. KIENHOLZ.
  • Spurenraum Raum für Abdrücke, z.B. LANG.
  • Innenraum Raum als künstlicher Raum im Raum, z.B. PITZ.
  • Lichtraum Erweiterung der Raumwahrnehmung mittels Licht, Dynamik und Abstraktion. Das Phänomen der Lichtenergie wird untersucht, z.B. PIENE.
  • Körperraum die menschliche Anatomie wird zum Gegenstand. Das Spannungsfeld zwischen Körperidentität, sinnlicher Wahrnehmung und Verfremdung wird ausgetestet, z.B. APPELT.
  • Fotoraum zeitgenössische Fotografie bildet Räume ab.
  • Filmraum filmische Auseinandersetzung mit verschiedenen Raumkonzepten in diversen bio-, psycho-, sozio-kulturellen Räumen findet statt.

 

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